Muddis Weihnachtsfest
Das Weihnachtsfest steht vor der Tür
und Muddi hat geplant hierfür
schon den ganzen Sommer lang
mit viel Zeit, ganz ohne Zwang.
Ihr fielen tausend Sachen ein,
tolle Ideen, schön und fein,
für Schmuck und auch das Weihnachtsessen,
auf Deko war sie ganz versessen.
Oh, das würde ja so klasse
auch der Baum hat richtig Rasse,
und das Mahl erst, wundervoll!
Sie freut sich jetzt so richtig doll!
Die Lockenwickler sind eingedreht,
geschaut ob ihr das Kleid auch steht,
das sie gekauft ganz neu und frisch,
hat sie schon am Bügeltisch.
Vaddis Hemd ist wohl gestärkt,
ob er's später wirklich merkt?,
der Tochter ihre Zöpf' gedreht,
dem Opa noch die Knöpp genäht.
Derweilen der Braten langsam schmort
während's Kleine in der Nase bohrt.
Vadder sitzt beim Weihnachtsbiere,
da klingelt's auch schon an der Türe.
Da kommen noch die Nachbarn jetzt,
jeder freie Platz besetzt,
Muddi wirbelt schnell herum,
da fällt der Oma das Gläschen um.
Muddi holt den Aufwischlappen,
Opa rutscht aus seinen Schlappen,
fällt auf den Popo, aua weh!,
bricht sich grad noch einen Zeh.
Die Tochter das Telefon belagert,
seit Stunden sie schon labert,
rasch die Gäste noch verpflegen
und auch Opis Zeh schnell hegen.
Dann wirds Zeit, ab in die Küche,
Vaddi macht schon laute Sprüche,
alle haben Hunger nun,
Muddi hat noch viel zu tun:
Der Tisch wird noch gedeckt
mit Kranz, feierlich gesteckt,
schick geschmückt und schön verziert
herrlich festlich hier platziert.
Das Besteck akkurat poliert
damit Muddi sich auch nicht blamiert,
nur das edelste Porzellan
bringt sie zu dem Festschmaus an.
Beim Essen tut's 'nen Schlag
keiner wirklich schauen mag,
durchgebrannt die Lichterkette -
Graus wenn Muddi keine Kerzen hätte!
Nach ein paar lecker' Fläschchen Wein
könnt's nicht gemütlicher mehr sein,
alle haben einen sitzen,
nur Muddi muß in der Küche schwitzen.
Der Abwasch macht sich nicht allein,
keine Zeit zum müde sein,
hängen lassen gilt heut nicht -
Tochter jetzt am Handy spricht.
Dann kommt die Bescherung,
Muddis große Ehrung,
beflissen packt sie ihre Gaben aus
und rennt schnell zur Küche raus.
Der Stollen im Ofen röstet,
die Omi jetzt den Opi tröstet,
der Vaddi munter stimmt ein Liedchen an
Muddi schnell mal atmen kann.
Dann greifen alle zu beim Stollen,
Vadder geht jetzt in die Vollen,
hebt das Glas zum Wohle nun,
rät der Muddi auszuruh'n.
Während die Tochter an der Strippe
rundum telefoniert mit ihrer Sippe,
Muddi fällt auf's Bett, ganz schlapp,
morgen geht's weiter, net zu knapp.
© Sodapop Shadow, 2012
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